Die Wedehorner Windmühle
Art der Mühle, Lage
Bei der Wedehorner Mühle handelt es sich um einen gemauerten Galerieholländer mit Windrose und Galerie.Die Errichtung wurde 1878 begonnen, die endgültige Fertigstellung zog sich nach Überlieferung sehr lange hin, es wurde schon seinerzeit -wie auch heute- an der Mühle ständig gebaut. An der Nordostseite ist folgende Inschrift angebracht:
Wilh. Röbe, Anna Röbe, geb. Tepe, 1878.
Der gemauerte Korpus ist 15 m hoch und verfügt im unteren Teil über drei Arbeitsebenen, Steinboden, Absackboden und Erdgeschoß.
Von unten her bis zur Galerie ist Sichtmauerwerk im Hamburger Format vorhanden, oberhalb ist geputzt.
Das Königsrad befindet sich oberhalb der Deckenbalken.
Die Kappe war seinerzeit mit Blech eingedeckt und ist heute verschiefert. Sie wird mittels der Windrose und einem außenliegenden Gertriebe gedreht.
Die Mühle ist seinerzeit mit Jalousieflügeln ausgestattet worden, Flügeldurchmesser ca.21m.
Die Mühle hat Anfang des Jahrhunderts den Ort auch mit Lichtstrom versorgt.
In einem angebauten Schuppen befanden sich große Batterien, zudem ein Gasmotor, der später nicht mehr vorhanden war.
Zur weiteren Ausstattung gehörte seinerzeit auch eine Sägerei.
An deren Stelle entstand in den 40-50er Jahren ein Schuppen mit Laderampe,
der in den 80er Jahren durch Sturm schwer beschädigt wurde. Ebenfalls war hier ein Büro für den Müller vorhanden.
Bis ca. 1959 wurde die Mühle noch mit Wind betrieben. Der letzte Flügel wurde 1942 erneuert. Danach wurden Arbeiten mit Elektroantrieb durchgeführt. Der Schuppen wurde als Außenstelle der Raiffeisengenossenschaft Twistringen geführt.
Die Mühle befindet sich in südwestlicher Ortsrandlage am Gödderner Weg mit gutem Winddargebot. Die Zuwegung ist mit Bruchsteinen gepflastert.
Zustand der Mühle zum Zeitpunkt des Erwerbs 1981
Nach der seinerzeitigen Aufgabe der Nutzung stand die Mühle ca 10 Jahre leer. Da der Zugang nicht hinreichend gesperrt war, ist fast alles Inventar entwendet worden.
Noch vorhanden waren von der Inneneinrichtung:
Die baufällige Eichenholzgalerie war nach 1972 abgebrochen worden.
Ebenso der angegliederte Maschinenschuppen, der von einer Gruppe, die sich zwischenzeitlich dort ein Wochenenddomizil schaffen wollte, abgetragen wurde.
Das Dach der Kappe war teilweise offen, wodurch im Balkenwerk Feuchtigkeitsschäden aufgetreten waren. Alle Deckenbalken waren in den Auflagern durchgefault und teilweise auch in früherer Zeit schon schon mit Ersatzbalken abgefangen worden.
In verschiedenen Bereichen bestand Einsturzgefahr.
Außenseitig war die Putzfläche einschließlich Gesims zudem auf der Westfläche weggebrochen, wodurch das Wasser in das Mauerwerk eindringen konnte.
Die Türen waren abhanden gekommen, keine Scheibe war mehr ganz. Das letzte gußeiserne Bogenfenster wurde noch ein halbes Jahr nach der Übernahme aus dem Mauerwerk gestemmt und entwendet.
Das Dach des Schuppens war bereits eingestürzt, die verbliebenen Wände wurden durch Sturm schwer beschädigt.
Die Mühle stand inmitten einer Ackerfläche. Strom- und Wasserversorgung waren nicht vorhanden.
Demontage der maroden Mühlenflügel